Rückenschmerzen – was hilft schnell?

Wie wichtig der Rücken ist und was er eigentlich rund um die Uhr für jeden von uns leistet, bemerkt man immer erst, wenn er schmerzt und es bereits zu spät ist. Und dann ist guter Rat teuer. Daher geben wir hier einige Antworten auf die Frage: Was hilft schnell bei akuten Rückenschmerzen?

Der Rücken – unsere größte Stütze

Unser Rücken besteht aus Knochen, Gelenken, Bändern und Muskeln. Das zentrale Element des Rückens ist die Wirbelsäule mit 33 bis 34 Wirbelkörpern, Bandscheiben, Knorpel, Zwischenwirbelgelenken und Bändern, die zusammen für die nötige Stabilität sorgen. Die Wirbelsäule ist unterteilt in Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule, Kreuz- und Steißbein.

Durch ihren ganz speziellen Aufbau verleiht sie dem Körper ein hohes Maß an Beweglichkeit und schützt gleichzeitig das empfindliche Rückenmark, das im sogenannten Spinalkanal verläuft und aus Nervenfasern besteht. Die Wirbel nehmen vom Kopf bis zum Gesäß hin an Größe zu, da auch die Belastung der Wirbelsäule zur Lendenwirbelsäule hin zu nimmt.

Rückenschmerzen und ihre Ursachen

Nicht jeder Mensch, der unter Rückenschmerzen leidet, hat gleich einen irreparablen Rückenschaden. Oftmals ist die genaue Ursache bei Rückenbeschwerden gar nicht definitiv festzustellen. Natürlich gibt es typische Umstände, die akute Rückenschmerzen auslösen können. Doch manches Mal treten sie auch aus heiterem Himmel auf. Man kann zwischen spezifischen und unspezifischen Rückenschmerzen unterscheiden:

Spezifische Rückenschmerzen: Sie haben eine ganz bestimmte körperliche Ursache. Oftmals können ein Bandscheibenvorfall oder auch Fehlstellungen und -belastungen, Abnutzungserscheinungen, Verletzungen oder auch bestimmte Erkrankungen Auslöser sein.

Unspezifische Rückenschmerzen: Ein Großteil der Rückenschmerzen gilt als unspezifisch. Das bedeutet, dass es keine eindeutige Ursache für die Beschwerden gibt. Sie sind meist sehr schmerzhaft, aber dafür harmlos. Und sie gehören genauso zu unserem Leben dazu wie beispielsweise eine Erkältung. Natürlich sollte man wiederkehrende und häufig auftretende Rückenschmerzen unbedingt untersuchen lassen. Doch wenn keine eindeutige Diagnose möglich ist, kann auch keine spezielle Ursache behandelt werden. Das wiederum heißt: Eine Behandlung der Schmerzen bleibt symptomatisch, sodass eine Linderung der Schmerzen, eine Verbesserung der Beweglichkeit und die Kräftigung der Muskulatur im Fokus stehen.

Die größten Risikofaktoren für Rückenschmerzen

Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Sehr viele davon sind wie beschrieben völlig harmlos. Unter anderem können Nerven in der Nähe der Wirbelsäule gereizt sein. Die Gründe und damit auch die Risikofaktoren sind unter anderem:

• verspannte Muskulatur,
• Fehlhaltungen,
• zu wenig Bewegung,
• Übergewicht,
• langes und undynamisches Sitzen,
• psychische Belastungen,
• schwere körperliche Arbeit,
• Alter.

Wichtig: Fakt ist, dass jeder in seinem Leben irgendwann einmal unter Rückenschmerzen leidet. Das Ziel sollte sein, im Vorfeld bereits Maßnahmen dagegen zu ergreifen.

Rückenschmerzen – was schnell hilft:

In den meisten Fällen sind Rückenschmerzen in wenigen Tagen wieder verschwunden. Doch sind sie erstmal da und man kann sich vor Schmerzen kaum rühren, möchte man sie am liebsten sofort – also so schnell wie möglich – wieder loswerden. Diese einfachen Maßnahmen können helfen, die akuten Rückenschmerzen schnell zu lindern:

Wärme oder Kälte

Rühren die Rückenschmerzen von einer verspannten Muskulatur durch zum Beispiel Fehlhaltungen, kann Wärme helfen, die Verspannungen zu lockern und die Durchblutung zu fördern. Dazu können eine Wärmflasche, eine warme Packung, Wärmesalbe oder auch ein Vollbad nützlich sein. Auch rezeptfreie Schmerzmittel können Schmerzen lindern und das Entspannen der Muskulatur fördern. Allerdings sollten Schmerzmittel ohne ärztliche Verordnung niemals über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Doch abhängig von den Symptomen können manchmal auch Kälte oder Eispackungen die bessere Wahl sein. Es gilt: Bei akuten Entzündungen hilft Kälte. Bei andauernden oder chronischen Schmerzen helfen warme Packungen oder Bäder.

Bewegung

Auch trotz der Rückenschmerzen sollte die normale körperliche Aktivität möglichst beibehalten oder schrittweise wieder gesteigert werden. Das fördert grundsätzlich die Beweglichkeit und somit eine dauerhafte Linderung der Beschwerden. Ist Sitzen oder Liegen unangenehm, wird Gehen meist als angenehm empfunden. Dabei wird die Muskulatur gelockert und die Wirbelgelenke können besser in Bewegung kommen.

Dehnung

Auch wenn es schwerfällt – das Dehnen der Muskulatur hilft. Natürlich nur in dem Maße, in dem es, besonders in der Akutphase, aushaltbar ist: Auf den Rücken legen, die Beine anwinkeln und zur Seite fallen lassen. Einen Moment so ausharren und zur anderen Seite wiederholen. Diese einfache Übung sorgt zum einen durch eine leichte Rotation für Bewegung in der Wirbelsäule und zum anderen dehnt es die verspannte Muskulatur. Treten die Probleme und Rückenschmerzen häufiger auf, macht es Sinn, sich in physiotherapeutische Hände zu begeben und regelmäßige und gezielte Übungen zu erlernen.

Stufenlagerung oder Strecken

Handelt es sich um Schmerzen im Lendenwirbelbereich, kann es auch helfen, die Beine hochzulegen. Die Unterschenkel liegen dabei im rechten Winkel zu den Oberschenkeln auf einer entsprechenden Ablage wie einem Hocker. Hierbei können überlastete Bandscheiben kurz „durchatmen“. Doch auch das einfach mal lang auf den Boden ausstrecken kann bereits für Entlastung sorgen. Oftmals sind nämlich Faszien und Muskeln im Bauch- und Brustbereich durch langes gekrümmtes Sitzen betroffen und können so einmal richtig „langgezogen“ werden.

Fazit: Rückenschmerzen – was hilft schnell?

Akute Rückenschmerzen sind eine ernstzunehmende Angelegenheit. Das Wissen über die Auslöser und das Verstehen derselben kann, neben einer Therapie und den schnellen und einfach durchzuführenden Maßnahmen, dabei helfen, Rückenschmerzen zu kurieren. Vor allem kann es aber dabei helfen, besser damit umgehen zu lernen. Das heißt, man sollte sich unbedingt mit den Auslösern auseinandersetzen, um Maßnahmen zu ergreifen, die die allgemeine Gesundheit verbessern und somit das Risiko von Rückenschmerzen deutlich verringern. Aktivität und Bewegung zählen genauso zu den prophylaktischen Möglichkeiten wie eine gesunde Ernährung oder auch die Bewältigung von Stress.