Thema Hüfte
Physiotherapie vor einer OP
Wie Prähabilitation die Rehabilitation unterstützt
31. Mai 2021
Die Physiotherapie zur konservativen Behandlung einer Arthrose nimmt einen großen Stellenwert ein, da die Arthrose im Anfangsstadium glücklicherweise bei vielen Betroffenen nur geringe Beschwerden verursacht und dies dann auch nur bei besonderen Belastungen. Deshalb ist oft gar keine Operation notwendig, um eine Arthrose erfolgreich zu behandeln.
Neben der klassischen Krankengymnastik zur speziellen Beübung der Muskulatur und Bewegungsverbesserung des Hüftgelenkes werden mittlerweile in vielen Therapiezentren oder Fitness-Einrichtungen spezielle Kurse und Übungen angeboten, die eine individuelle Anpassung an die jeweiligen Beschwerden bieten. Hierzu zählen neben dem Gerätetraining ebenso Übungen auf einer Bodenmatte, mit kleinen Gewichten oder Wassergymnastik.
Wenn in einem fortgeschrittenen Stadium der Arthrose dann aufgrund zunehmender Schmerzen eine operative Behandlung unumgänglich ist, stellt sich häufig die Frage nach der Vorbereitung auf diesen Eingriff. In den letzten Jahren steht dabei die sogenannte „Prähabilitation“, die Physiotherapie vor der Operation, im Fokus und wird allen Patienten empfohlen. Zu dieser Thematik gibt es mittlerweile viele klinische Studien, die einen großen positiven Einfluss auf die Rehabilitationsphase nach einer Operation zeigen konnten.
Verkürzung der Rehabilitationsphase nach einer Operation
Das Ziel bei der Prähabilitation ist eine Verkürzung oder Verbesserung der Rehabilitationsphase, um eine möglichst zügige Wiedererlangung der täglichen und sportlichen Aktivität zu ermöglichen. Der Sinn ist naheliegend: Eine bereits im Vorfeld gut aufgebaute Muskulatur kann viel besser Schwächen nach der Operation ausgleichen. Insbesondere die Kräftigung der Hüftmuskulatur, die Verbesserung der Beweglichkeit des Gelenkes und das Trainieren des Gehens mit Gehstützen empfinden viele Betroffene als sehr hilfreich, um nach der Operation im Wortsinne schnell wieder auf die Beine zu kommen. Die geübte Muskulatur gibt den Patienten nach der Operation eine Sicherheit im Umgang mit dem neuen Hüftgelenk, und sie sind durch die Prähabilitation sehr gut auf die neue Situation vorbereitet.
Vielfach ist es auch sinnvoll, die Vorbereitung auf die Operation mit dem Physiotherapie-Zentrum durchzuführen, das nach der zwei- bis dreiwöchigen ambulanten oder stationären Anschlussheilbehandlung in einer Reha-Klinik die weitere alltägliche physiotherapeutische Betreuung übernehmen wird. Dadurch ist die Ausgangssituation der jeweiligen Patienten bei den Therapeuten bekannt, und es kann anschießend eine spezifische weitere physiotherapeutische Betreuung erfolgen.
Durch die Prähabilitation kann mit einem spezifischen physiotherapeutischen Programm eine individuelle Vorbereitung auf die Operation erfolgen, die dann einen positiven Einfluss auf die Rehabilitationsphase nach dem Eingriff hat und zu einer hohen Patientenzufriedenheit führt.