Thema Hygiene
Blick hinter die Kulissen – Hygiene in Hauswirtschaft, OP und Küche
31. Mai 2021
Hygiene spielt sich im Krankenzimmer ab, im OP – und genauso in der Küche. Alle Bereiche, mit denen der Patient direkt oder indirekt in Berührung kommt, werden nach eindeutigen Richtlinien des Qualitätsmanagements gereinigt und desinfiziert. Was muss dabei beachtet werden?
Alles Gesund: Hygiene in der Klinikküche
Gesundheit und Wohlbefinden hängen eng mit guter Ernährung zusammen. Wir unterstützen Ihre Gesundheit mit leichter und leckerer Küche. Bei der Zubereitung werden die aktuellen Hygienevorgaben im Umgang mit Lebensmitteln von allen Mitarbeitern beachtet.
Die kritischen Punkte bei der Lebensmittelverarbeitung wie z. B. das Einhalten der Kühlkette bei empfindlichen Lebensmitteln und die Temperaturüberwachung von bereits gegarten Speisen sind in einem umfangreichen Qualitätsmanagement- Handbuch beschrieben. Das Einhalten der Temperaturen beim Kühlen und Erhitzen von Lebensmitteln ist auch im häuslichen Bereich wichtig, damit sich Keime in Lebensmitteln wie z. B. im Salat oder in Desserts nicht vermehren bzw. bei der Zubereitung von heißen Speisen beim Kochen ausreichend abgetötet werden.
In der Klinik-Küche der ATOS gelten strenge Vorgaben für die Temperaturen sowohl in der Kühlung als auch beim Kochen. Damit nachvollziehbar ist, ob die Vorgaben eingehalten werden, werden laufend Temperaturmessungen vorgenommen und EDV-gestützt überwacht. Das Einhalten der Hygienerichtlinien und die Durchführung von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen sind im Küchenbereich das A und O, damit die Qualität der Speisen einwandfrei ist.
In speziellen Hygieneschulungen werden die Mitarbeiter mindestens einmal jährlich entsprechend geschult.
„Sauber und rein“ ist in einer Krankenhausküche nicht ausreichend. Geschirr und Gerätschaften zur Speisenzubereitung werden in einer speziellen Spülmaschine desinfizierend gereinigt. Sämtliche Flächen in der Küche werden nach Gebrauch und am Ende des Tages mit Einmaltüchern und Desinfektionsmittellösung gereinigt. Auch die Desinfektionsmaßnahmen werden regelmäßig dokumentiert. Darüber hinaus wird das Ergebnis der Desinfektion mittels sogenannter Abklatschuntersuchungen untersucht, bei denen von Flächen und Geräten Proben entnommen werden, die mikrobiologisch überprüft werden.
Zuhause sollten Geschirr und Gerätschaften wie z. B. Schneidbretter, die zur Fleischzubereitung genutzt wurden, übrigens ebenfalls in der Spülmaschine bei mindestens 65° gereinigt werden. Reinigungstücher sollten regelmäßig bei 60° und mit Vollwaschmittel in der Maschine gewaschen werden. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken!
Sorgt für eine gesunde Umgebung: die Hauswirtschaft
Eine gründliche und hygienische Reinigung in allen Bereichen der Klinik ist an sieben Tagen in der Woche unsere oberste Priorität, damit sich unsere Patienten und Besucher wohl fühlen, denn zur Gesundheit und Gesundung gehört auch eine gesunde Umgebung. Das fängt an bei der Wäsche: Handtücher, Waschlappen, Duschvorlage, Duschhandtücher und Kopfkissenbezüge werden täglich gewechselt und von einem eigens zertifizierten externen Wäschereibetrieb gewaschen und desinfiziert; Bettwäsche nach Bedarf, spätestens aber alle zwei Tage. Betten werden aufbereitet und die öffentlichen Flächen nach einem genauen Plan gereinigt. Aber auch auf den ersten Blick nicht sichtbare Details werden regelmäßig gereinigt und überprüft, wie etwa das Innenleben von Seifen-Spendern.
Bei der täglichen Reinigung der Patientenzimmer geht das Reinigungspersonal flexibel auf den Patienten ein – niemand in der ATOS wird geweckt, damit geputzt werden kann; das Reinigungspersonal passt sich flexibel an die aktuelle Situation des Patienten an. Denn die Kommunikation mit dem Patienten ist ein wesentlicher Bestandteil aller Begegnungen.
Für jede Station gibt es eine verantwortliche Raumpflegerin, die für den Patienten bei Fragen und Wünschen ansprechbar ist. Die Raumpflegerinnen nehmen im Leben unserer Patienten eine Vertrauensposition ein, da sie durch ihre Arbeit Einblicke in sehr persönliche Lebensbereiche erlangen, und sie sind sich dieser Rolle bewusst. Die Königsdisziplin der Unterhaltsreinigung in unserer Klinik spielt sich in deren Herzstück, dem OP-Bereich, ab. Die ständig erforderliche Einsatzbereitschaft verlangt dem Reinigungspersonal besondere Kompetenzen und Sorgfalt ab. Nach jeder Operation wird der OP-Saal inklusive Fußboden desinfizierend mit Einmaltüchern und einer Desinfektionslösung gereinigt und sämtliche Gerätschaften nach jedem Gebrauch für den nächsten Patienten wieder desinfiziert aufbereitet. Am Tagesende wird der Fußboden mit einer Spezialmaschine gesäubert und desinfiziert. Wichtig ist dabei der planvolle Einsatz von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln in Absprache mit der Hygienefachkraft: Haushaltsverbrauchsartikel und geeignete Maschinen müssen gesetzliche Vorgaben und sowohl ökologische als auch ökonomische Kriterien erfüllen.
In einem umfassenden Hygiene-Handbuch werden alle Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen vorgegeben. Die Umsetzung wird nachvollziehbar dokumentiert.
Die hausinternen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen ihre Aufgabe sehr ernst, wohl wissend, dass ihre Arbeit erheblich zur Gesundheit unserer Patienten beiträgt. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hauswirtschaft werden ständig zum Thema Hygiene und Infektionsschutzgesetz geschult; einmal jährlich zusätzlich zu besonderen Themenbereichen. Teambesprechungen und Vernetzung innerhalb der Klinik sorgen dafür, dass das Hygienemanagement stetig weiterentwickelt wird.
Das A und O: Hygiene im OP
Ziel aller Hygienemaßnahmen bei operativen Eingriffen ist gleichermaßen der Schutz des betroffenen Patienten und anderer Patienten sowie der Schutz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Infektionen. Zu einem ausreichenden Infektionsschutz tragen betrieblich-organisatorische, funktionell-bauliche und apparativtechnische Präventionsmaßnahmen bei. Die Operationsabteilung ist gegenüber den übrigen Klinikbereichen abgetrennt.
Der Zugang erfolgt für das Personal über Personalumkleideräume. In diesen wird die private Kleidung gegen OP-Bereichskleidung (Hemd, Hose, Kittel, Schuhe, Socken, Haarschutz) getauscht. Vor Betreten des Operationsraumes muss von jedem Mitarbeiter im OP ein Mund-/ Nasenschutz angelegt werden. Dieser muss sämtliche Bart- und Kopfhaare sowie Mund und Nase vollständig bedecken. Das Operationsteam führt vor jedem Eingriff eine chirurgische Händedesinfektion durch. Nach der chirurgischen Händedesinfektion legt das Operationsteam im OP-Raum einen sterilen flüssigkeitsundurchlässigen Operationskittel und anschließend sterile Handschuhe an.
Für Patienten erfolgt der Zugang zum Operationsbereich durch die Patientenschleuse. Dies setzt voraus, dass sich der Patient vollständig entkleidet und für den Operationsbereich entsprechende Kleidung trägt. Wenn eine Entfernung der Haare notwendig ist, erfolgt dies unmittelbar vor dem operativen Eingriff.
Die benötigten sterilen Instrumente und Materialien werden im Operationssaal von einer steril bekleideten Pflegekraft auf sterilen Tischen hergerichtet. Im Operationsraum erfolgt eine gründliche Desinfektion der Haut des Operationsgebietes. Nach erfolgter Hautdesinfektion wird die Umgebung des Operationsgebietes mit sterilen flüssigkeitsundurchlässigen Tüchern abgedeckt. Während der Operation wird die Anzahl der im Operationsraum Anwesenden, deren Fluktuation und deren Sprechen auf ein Mindestmaß begrenzt. Die Türen des Operationsraumes bleiben soweit möglich geschlossen.
Nach Ende der Operation werden Instrumente und andere wiederzuverwendende Materialien zur Aufbereitung in die zentrale Sterilgutversorgung gebracht und dort versorgt. Nach jeder Operation werden die patientennahen Flächen, alle sichtbar kontaminierten Flächen sowie der gesamte begangene Fußboden des Operationsraumes mit einem wirksamen Präparat desinfizierend gereinigt.