Thema Medizintechnik
MAKO: OP-Roboter für höchste chirurgische Präzision
Warum OP-Roboter? Mit dem MAKO roboterarmassistierten Operieren zu besseren Ergebnissen bei Knie- und Hüft-Endoprothetik.
01. November 2022
Immer wieder hört man von Operationen, die Roboter durchführen. Viele Fragen ergeben sich daraus: Warum wird das so praktiziert? Ist dieses Vorgehen bereits Standard? Operiert der Roboter allein? Und sind diese Operationen wirklich sicher? Unsere ATOS-Spezialisten in Heidelberg setzen mittlerweile auf das MAKO Roboterarm-assistierte Operieren zum Implantieren von Endoprothesen an Knie und Hüfte. Hier erklären sie, wie es funktioniert und welche Vorteile sich daraus für Patientinnen und Patienten ergeben.
Was ist ein OP-Roboter?
Robotertechnik im Operationssaal – das hört sich nach Science-Fiction Film und ferner Zukunft an. Doch der digitale Fortschritt ist nicht nur in unserem Alltag allgegenwärtig, sondern mittlerweile auch im medizinischen Bereich angekommen. Speziell bei der Prothesenimplantation hat sich in unserer Heidelberger ATOS-Klinik das computerassistierte Verfahren MAKO bewährt, um die Präzision der Operationen zu erhöhen und mögliche Fehler oder Abweichungen zu minimieren. Der OP-Roboter dient dabei sozusagen als Verlängerung oder Ergänzung des Chirurgenarms. Die Handbewegungen der Operateurin oder des Operateurs werden über den Roboterarm als übertragende Kraft auf die Instrumente weitergegeben. Denn ohne menschliche Planung und Ausführung funktioniert der Operationsroboter natürlich nicht.
Was ist MAKO?
Unter MAKO versteht man eine spezielle Rotobertechnik für das Einsetzen von Knie- oder Hüftprothesen. Es handelt sich dabei um einen fahrbaren Roboterarm, über den die Chirurginnen und Chirurgen präzise Operationen durchführen können. Der OP-Roboter fungiert dabei allerdings eher als Assistenz – denn die Planung der OP zum Einsatz eines künstlichen Gelenks sowie die Durchführung obliegt weiterhin den Expertinnen und Experten. Nur wenige Kliniken in Deutschland bieten zurzeit Operationen mit dem MAKO Roboterarm an.
Wie funktioniert MAKO?
Normalerweise ist Chirurgie, und hier speziell das Einsetzen von Endoprothesen an Hüfte und Knie, echte Handarbeit. Erfahrene Chirurginnen und Chirurgen agieren mit viel Präzision – doch die Platzierung der Implantate obliegt natürlichen Schwankungen. Mit dem OP-Roboter MAKO als Assistenz wird eine ideale und millimetergenaue Positionierung der Knie- oder Hüftprothese erreicht.
Endoprothetik mit OP-Roboter MAKO: Planung ist das A & O
Patientinnen und Patienten, die Probleme mit Knie oder Hüfte haben, werden zunächst genau untersucht. Stellt sich heraus, dass die Gelenke stark geschädigt sind und ein Gelenkersatz in Form einer Prothese nötig wird, werden noch genauere Untersuchungen durchgeführt. Unter anderem erfolgt eine Computertomografie (CT), aus dessen Bildern und mithilfe der MAKO Planungssoftware ein individuelles 3-D-Bild der Knochenstruktur erstellt werden kann. Vor der Operation können die Operateure anhand der dreidimensionalen Daten die optimale Größe und Position für das Implantat und Sägeschnitte finden. Das erleichtert das Operieren besonders bei bereits liegenden Implantaten oder bei anatomischen Eigenheiten.
Während der OP – höchste Präzision durch den OP-Roboter
Nach Eröffnen der Operationswunde werden die Planungen mit dem 3-D-Modell abgeglichen und speziell auch im Zusammenhang mit den Funktionen der Sehnen, Bänder und Muskeln erfasst. Erfahrene Operateurinnen und Operateure können die MAKO Vorschläge während der OP optimieren und auf Veränderungen reagieren. Die Endoprothese kann so bestmöglich positioniert werden. Nun kommt MAKO zum Einsatz, in den die patientenindividuellen Daten eingegeben wurden. Der Roboterarm ermöglicht die Umsetzung der genauen Planung – hoch präzise und mit weniger Nebenwirkungen für die Patientinnen und Patienten.
Die Vorteile des OP-Roboters im Überblick
Der MAKO Roboterarm hilft den Ärztinnen und Ärzten bei der Operation – dennoch ist der Mensch weiterhin wichtigster Akteur, denn nur durch die Muskelkraft wird der Roboterarm geführt. MAKO reagiert jedoch äußerst sensibel und stoppt zum Beispiel Sägevorgänge automatisch bei nicht geplanten Abweichungen. Nerven, Gefäße, Bänder und andere umliegende Strukturen können so besser geschützt werden. Durch die dreidimensionale und zig-fach vergrößerte Sicht auf da OP-Gebiet können die feinsten Strukturen ohne Zittern präpariert werden. Ganz allgemein gesagt, liegen die Vorteile für die Patientinnen und Patienten in der größeren Sicherheit unter der OP. Und hieraus ergeben sich noch weitere nachhaltige Vorteile:
- präzisere Schnitte, weniger Beeinträchtigungen des umliegenden Gewebes
- weniger Schmerzen
- weniger Schwellungen
- schnellere Heilung
- schnellere Regeneration